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Die Premnitzer Wärmewende startet bereits 2025

Näheres erfahren wir von Stadtwerke-Geschäftsführer Mathias Hohmann.

Die Wärmeerzeugung Schritt für Schritt klimafreundlicher zu gestalten, ist das erklärte Ziel in der gesamten EU. Nur an möglichen Lösungen hapert es und viele Kommunen, die gesetzlich verpflichtet sind Wärmeplanungen aufzustellen, haben damit nicht einmal begonnen. In Premnitz dagegen sind die Wärmepläne nicht nur bereits fertig – sie werden auch bereits ab 2025 umgesetzt werden. Denn die verantwortlichen Entscheidungsträger ziehen an einem Strang. Mit den neuen Wärmeplanungs- und Gebäudeenergiegesetzen, soll der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen eingeleitet und damit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert werden. Wärmenetze müssen bis 2030 minimal zu 30 Prozent, bis 2040 zu 80 Prozent mit Bioenergie gespeist werden. Ab 2045 gilt die Klimaneutralität.

Steigende Anteile von Bioenergie für neue Öl- und Gasheizungen ab 2029

Das heißt auch: Wer in der Übergangszeit eine neue Öl- oder Gasheizung einbaut, muss ab 2029 steigende Anteile von Bioenergie nutzen. Ab 2029 mindestens 15 Prozent, ab 2035 mindestens 30 Prozent und ab 2040 mindestens 60 Prozent. Die Kostenbelastung dafür ist bisher nicht klar. Bestehende Heizungen können weiter betrieben und defekte Heizungen weiterhin repariert werden. Allerdings sind viele Heizungen mittlerweile 30 Jahre alt und am Ende ihrer Lebenszeit angekommen. Bei Neubauten innerhalb von Neubaugebieten ist das gänzlich anders, da waren bereits ab dem 1. Januar 2024 nur noch Heizungen zu installieren, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen.

Die Lösung für Premnitz

Umstritten war beim Wärmeplanungsgesetz, ob die Abwärme von Müllverbrennungsanlagen als erneuerbare Energie eingestuft werden soll. „Der Bundestag hatte Ende 2023 entschieden, endlich das volle Wärmepotential thermischer Abfallverwertungsanlagen abzurufen“, begrüßt Mathias Hohmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Premnitz den Beschluss. „Beide Gesetze, das Wärmeplanungsgesetz und das Gebäudeenergiegesetz griffen nun Hand in Hand. So erkenne bereits das verabschiedete Gebäudeenergiegesetz an, dass die thermische Abfallverwertung ein notwendiger Prozess sei, und die dabei entstehende Abwärme unvermeidbar und damit klimaneutral sei. Unsere Bürger erwarten mit Blick auf die Wärmewende verlässliche Konzepte für eine bezahlbare Wärme. Und diese erneuerbare Energie steht in Premnitz bereits jetzt für die ganze Stadt zur Verfügung. Wir müssen sie NUR noch in die Haushalte bringen. Allerdings reden wir hier von dem Premnitzer Mammutprojekt schlechthin!“

Wärmenetzausbau ist ein Gemein- schaftsprojekt der Wohnungsunternehmen, Eigenheimbesitzer und der Stadtwerke

Die Premnitzer Wärmewende wird eine Gemeinschaftsanstrengung der Wohnungsunternehmen, Eigenheimbesitzer und der Stadtwerke sein, die mit sehr viel Aufwand und Kosten einhergehen wird. „Ich bin super happy, dass die Wohnungsunternehmen so mitziehen, denn auf etwa 6 Mio. Euro wird sich der Ausbau ohne die Tiefen-Geothermie belaufen. Sie tragen einen großen Anteil genau wie die Stadtwerke. So sind in diesem Zusammenhang die Erneuerung von zwei Wärmeübertragungsstationen, der Bau eines 20 m hohen Wärmespeichers sowie die Vorbereitungen und der Bau von zwei 1.200 Meter tiefen Tiefen-Geothermie-Anlagen geplant.“

Tiefen-Geothermie als weitere Quelle

„Die Tiefen-Geothermie ist notwendig, weil der Gesetzgeber noch sagt, dass ab 2045 kein Müll mehr verbrannt werden muss, weil die Kreisläufe geschlossen sind. Darum sind die notwendigen Fördermittel für den Netzausbau nur zu ha- ben, wenn diese Transformation erfolgen kann. Außerdem wollen wir uns so von der Müllverbrennungsanlage etwas unabhängiger machen. Bei ihrer Leistung wird es auch zukünftig kein Problem geben, denn sie hat insgesamt 112 MW Leistung von denen wir aktuell 6 MW beziehen und mit dem Ausbau auf insgesamt 12 MW kommen. Die Stadtwerke Brandenburg werden ab November etwa 35 MW beziehen. Generell könnten, als stille Reserve, auch weiterhin unsere Blockraftheizwerke mit Gas oder Öl die Wohnungen der Premnitzer heizen, sollten die anderen Quellen kurzfristig nicht oder zu wenig liefern. Somit ist die städtische Wärme von keinem Energielieferanten abhängig.“

Ausbau wird zügig umgesetzt werden – die Wärmeplanungen stehen bereits

Aus beschriebenen Gründen ist die für viele Kommunen schwierige Wärmeplanung für Premnitz kein Problem. Im Gegenteil: Auf Initiative der Stadtwerke und mit Fördermitteln finanziert, steht die kommunale Wärmeplanung und die der Stadtwerke bereits kurz vor ihrer Fertigstellung. Grund war auch eine gemeinsame Herangehensweise und Planungsstrategie. Der erste Bauabschnitt, am Dachsberg und im alten Zentrum, wird einschließlich Unterquerung des Bahngleises bereits in 2025 beginnen. Ab 2027 wird Fernwärme in die Siedlung kommen und ab 2028 ist die Installation der Tiefen-Geothermie-Systeme geplant.