Der AnfangGemeinsam modernen Wohnraum schaffen
Am 20. August 1954 trafen sich Mitglieder des Rates des Kreises und 20 Arbeiter des Kunstseidenwerkes zur Gründungsversammlung der neuen Arbeiter-wohnungsbaugenossenschaft des VEB Kunstseidenwerk „Friedrich Engels“, kurz AWG. Zwölf von ihnen wurden die Gründungsmitglieder der heutigen WBG Premnitz eG. Mit der materiellen Unterstützung von Partnerbetrieben und dem persönlichen Einsatz der Mitglieder in zahlreichen Aufbaustunden wurden die ambitionierten Ziele schrittweise realisiert. Die ersten drei Reihenhausblöcke entstanden so in der Karl-Marx-Straße. 1956 konnten sich so 14 Familien über ein modernes Zuhause freuen. Im Vergleich zum Altbau gab es hier schon solchen „Luxus“ wie Innentoiletten. Bis 1958 waren schon 76 diese Wohnungen bezogen.
Der Bedarf wuchs aber aufgrund des erhöhten Arbeiterbedarfes im Kunstseidenwerk weiter. Zusammen mit dem staatlichen Wohnungsbau entstand 1957-58 das Wohngebiet am Dachsberg in neuer Blockbauweise. In den 60er Jahren wurde sich der Wasserlage südlich des Bahnhofs zugewandt. Die AWG zählte da schon rund 940 Mitglieder. Die kleine GWG Premnitz mit ihren 36 Wohnungen in der Garten – und Bahnhofstraße schloss sich 1973 der AWG an. In den 80er wurde bestehende Wohngebiete „Aufgestockt“ und von den rund 4.500 Wohnungen in Premnitz gehörten ein gutes Drittel zur AWG.
Nach der WendeQUALITÄT STATT QUANTITÄT
Die Wende brachte eine völlige Umkehrung der Herausforderungen. Nicht mehr Wohnungsbau, sondern Rückbau und Aufwertung standen auf der Tagesordnung der 1990 als Rechtsnachfolger der AWG gegründeten WBG Premnitz eG. Die Stadt Premnitz verlor seit 1990 rund ein Drittel ihrer Einwohner. Neben notwendigem Rückbau wurde die Sanierung des Bestandes angepackt. Bestes Beispiel: der sogenannte „Westdeutsche Block“ Erich-Weinert-Straße 2-10b. Neue Aufzüge erschließen die Wohnungen barrierearm, größere Balkone und eine neue Innenausstattung sorgen für ein gutes Wohngefühl. Der modern sanierte Block ist seither ein stimmiges Aushängeschild für das neue Stadtzentrum.
Ab 2010Wieder Neubauten
Im neuen Jahrtausend konnte der Wohnungsmarkt neben den ständigen Sanierungen auch mit Neubauten ergänzt werden. So baute die WBG in 2011 barrierefreie Stadtvillen mit moderner Heizung und Luft-Wärme-Pumpe. Freiraum, Komfort und interessante Materialien prägen seither das Wohnen in den neuen Stadtvillen mit je 4 Wohneinheiten. Bereits in 2013 folgte der Neubau einer altersgerechten und barrierefreien Komfortwohnanlage mit 20 Wohnungen unterschiedlicher Größe auf 2 Etagen. Jede Wohnung verfügt über einen Balkon und ist geräumig geschnitten, sodass sich ein Alltag mit Hilfsmitteln, wie Gehhilfen und Rollstühlen, problemlos bewältigen lässt. Über den ebenerdigen Zugang gelangt man stufenlos ins Gebäude und über den Aufzug in die obere Etage. Eine aufwendige Außenanlage im Parkcharakter komplettiert die Anlage.
In 2022Eine neue Dimension
Mit dem zurzeit im Bau befindlichen 16 Doppelhäusern und einem freistehenden Einfamilienhaus im Premnitzer Jungen Quartier, wird die WBG ein Projekt einer ganz neuen Größe realisieren. Die mietbaren Häuser werden über eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern verfügen und sich auf einem durchschnittlich 600 qm großen Grundstück befinden. Mit diesem Projekt möchte die WBG dem demografischen Wandel in Premnitz begegnen und junge Familien in der Stadt halten bzw. Zuzug generieren.