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Wohin geht’s Herr Bürgermeister?

Bürgermeister Thomas Rosenberg im Interview

Wer ist Thomas Rosenberg?

Im Lebenslauf des parteilosen Thomas Rosenberg finden sich viele Tätigkeiten, die er zukünftig auch als Bürgermeister leisten muss, wie das Projektmanagement im Zweckverband für Wasser und Abwasser, die Finanzplanung und Gesellschaftervertretung vieler kommunaler Unternehmen des Kreises sowie das Vorantreiben der Digitalisierung in der Kreisverwaltung. Mit dem erst 43 Jahre alten Mann, der verheiratet ist und eine Tochter hat, werden die Amtsgeschäfte nun von einer jüngeren Generation geführt als in den zurückliegenden Jahren. Eine Generation, die täglich mit schulpflichtigen Kindern zu tun hat und so auch die Probleme von jungen Eltern kennt. Und so wundert es auch nicht, wenn Thomas Rosenberg als einer seiner Ziele formuliert: „Ich empfinde es als wichtig, Premnitzern ausreichend Kitaplätze anzubieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, ein Abitur in ihrer Stadt abzulegen, genauso wie ich es einmal erlebt habe.“ Ob allerdings weitere Premnitzer im selben Haus zur Kita, zur Schule und jetzt zur Arbeit gehen können wie er, bleibt fraglich. Jedenfalls hat die Gerhart-Hauptmann-Str. 3 das Leben des Herrn Rosenberg sehr geprägt.

Der Schulausbau ist enorm wichtig
für die Fachkräftegewinnung

„Sehr gefreut hat mich in diesem Zusammenhang die Entscheidung des Landkreises, welcher sich zu Anfang des Jahres nun doch für eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Premnitz mit Start zum Schuljahr 2026-2027 entschieden hat. Die Oberschule Premnitz ist bisher auf zwei Züge ausgelegt und Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe müssen fünfzügig werden. Für den Premnitzer Stadthaushalt ist der Schulausbau und die Schaffung von Kitaplätzen eine enorm wichtige Aufgabe. Damit gewinnen und halten wir junge Familien, also die Fachkräfte, ohne die Unternehmen schrumpfen oder es sogar schließen müssen.“

Es ist eine komplizierten Finanzlage

„Der aktuelle Gewerbesteuerausfall von rund 800.000 Euro macht sehr schmerzhaft deutlich, dass wir um Fachkräfte kämpfen müssen, um unsere Unternehmen am Laufen zu halten. Und die Finanzplanungen der künftigen Jahre werden von der Herausforderung geprägt sein, mit wesentlich weniger Geld kommunale Aufgaben zu erfüllen. Dies gilt auch für Investitionen. Etwa 3,2 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen hatten wir für 2024 vorgesehen, derzeit rechnen wir aber nur mit 2,45 Millionen. So war die Hebesatzerhöhung der Gewerbesteuer für mich zum Amtsantritt natürlich ein denkbar ungünstiger Moment. Den Unternehmen sagen zu müssen, ich schätze euch, ich möchte euch unterstützen, aber als erstes greife ich in eure Tasche. Ohne diese Erhöhung bestand nach derzeitiger Sachlage die Gefahr eines Liquiditätsengpasses für 2026.“

Runder Tisch zur Naturbadsanierung

Unter den gegebenen finanziellen Vorzeichen ist die geplante und von der SVV beschlossene Sanierung des Naturbades ein sehr schwieriges Unterfangen, vor allem weil das nötige Förderprogramm weggefallen ist. Ich hoffe natürlich, dass es ein Neues geben wird. Grundsätzlich fehlt mir in den Diskussionen ein genaues Konzept wie das neue Naturbad im Detail aussehen soll. Darum möchte ich gern mit allen Beteiligten in der Stadt wie den Schulen, dem betreibenden Verein, den Bürgern, den Eltern und allen weiteren Verantwortlichen einen runden Tisch bilden und die Ziele der Sanierung genau formulieren. Was soll das künftige Naturbad können und welche Zielgruppen sollen damit angesprochen werden. Unter Berücksichtigung einer Finanzierbarkeit denke ich, sollten alle Akteure gemeinsam in eine Entscheidung mit eingebunden sein.


Mehr Unterstützung und Vernetzung der Premnitzer Vereine

Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich von mir wird die persönliche Unterstützung und Wertschätzung der Bürger sein, die sich ehrenamtlich in unserer Stadt engagieren. Dabei möchte ich auch die gegenseitige Vernetzung voran bringen um die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen. Dazu versuche ich derzeit viele unserer Vereine zu besuchen, um nach ihren Wünschen und Nöten zu fragen. Aber auch um mehr Verbindungen untereinander herzustellen. Beispielsweise konnte die Feuerwehr ihren Nachwuchs mangels Fahrzeugs nicht in die Ortsteile bringen und zur gleichen Zeit war das Fahrzeug des TSV Chemie ungenutzt. Ein kurzes Gespräch ermöglicht nun der Feuerwehr unkompliziert diese Transportmöglichkeit zu nutzen. Diese Besuche werden nicht einmalig sein und je nach Dringlichkeit von mir wiederholt werden. Ich denke das wir sozusagen „auf dem kurzen Dienstweg“ viele Probleme schneller klären können.